Nicht nur der Himmel brennt!

 
 
Wir schrieben ja schon von den phantastischen Sonnenuntergängen, die wir hier oft bewundern und natürlich auch fotografieren können. Eigentlich solltet ihr jetzt die Fotos anschauen, aber aus aktuellem Anlass gibt es erst noch einen anderen Bericht. Am Montag, wir saßen mal wieder draußen in der Sonne, stellte unsere Nachbarin beim Blick Richtung Meer fest, dass es ein paar hundert Meter hinter dem Campingplatz brannte. Nun wird hier in den verbliebenen Plantagen öfter mal etwas verbrannt, aber DAS sah anders aus. Eine riesige Rauchwolke, schwärzer als schwarz! Ich schnappte mir das Fahrrad und fuhr mal los. Die Idee hatten einige Camper, teils aus Neugierde, teils aber auch aus echter Sorge. An der nächsten Querstraße sah man den Brandherd schon sehr genau, es loderte an drei Stellen, eine davon war schon sehr dicht an ein paar kleineren Wohnhäusern. Der dicke schwarze Qualm kam aus einer Piniengruppe. So etwas habe ich noch nie gesehen! Es hieß, es würde ein zusammengeschlagenes Haus brennen, mehr wusste niemand. In den ehemaligen Plantagen, seit Jahren nur noch brachliegende Gelände, hatten sich Rumänen, Marokkaner oder andere ausländische Familien in den übriggebliebenen Gebäuden eingerichtet. Wir konnten über die Jahre beobachten, dass die Grundstücke ziemlich zugemüllt wurden und man vermied es, zu dicht daran vorbei zu gehen oder zu fahren. Seit Jahren wird von den offiziellen Stellen versucht, die Häuser zu räumen und immer, wenn das gelungen war, wurden die Häuser zerschlagen. Der Schutt bleibt dann meistens noch lange liegen oder man sieht ihn irgendwann nicht mehr, weil er überwuchert worden war. Jetzt war, aus unerfindlichen Gründen, ein Brand entstanden und da es an dem Tag zudem sehr windig war, hatte sich das Feuer rasch ausgebreitet. Nach einiger Zeit landete ein Hubschrauber Löschhubschrauber nach dem Einsatz auf dem Flugplatzim Feld direkt neben uns, der Pilot stieg aus und machte irgendetwas. Beim Start hing dann ein roter Löschkorb am Hubschrauber, er flog Richtung Meer, kam nach kurzer Zeit zurück und ließ über dem Feuer gezielt das Wasser ab. Dazu musste er mitten durch den Qualm fliegen! Aber solch ein bisschen Wasser bei soviel Feuer? Der Löschwagen, auf den wir alle warteten, kam irgendwann auch, aber es wurde nicht, wie wir es gewöhnt sind, ein Löschschlauch an einen Hydranten angeschlossen, sondern er entleerte seinen Tankinhalt (wie, konnte ich leider nicht sehen) und fuhr wieder. Das Feuer näherte sich immer mehr den Wohnhäusern! Dann Löschflugzeug nach dem Einsatz auf dem Flugplatz kam dieses kleine Flugzeug, flog einen großen Bogen und dann in gerader Linie über alle drei Feuer, einen riesigen Schwall Wasser abwerfend. Die Schaulustigen, die am Ende des letzten Feuers standen, wurden voll erwischt! Danach war der schwarze Qualm sofort weg, also war es wohl kein Wasser, sondern eher irgendwelche Chemikalien. Der Hubschrauber flog weiter einen Einsatz nach dem anderen und es schien so, dass er versuchte, die Häuser abzuschirmen.

Ich fuhr, wie die meisten anderen, wieder zum Campingplatz zurück und erstattete Bericht. Eine Stunde später machte ich mich auf meine übliche abendliche Rad- und Fotografierrunde, die in Richtung Brandstelle geht. Schon an der ersten Kreuzung, ca. 200m hinter dem Campingplatz, war ich hell entsetzt darüber, dass dort alles schwarz verbrannt war, es keinen einzigen Baum mehr gab und es an einigen Stellen noch loderte! Das war ca. 200m von der eigentlichen Brandstelle entfernt und ich hätte nicht vermutet, dass sich das Feuer bis dahin ausgebreitet hatte. Es war zwar Polizei zu sehen, aber gelöscht wurde hier nicht (mehr?). Auf dem Rückweg stellte ich, noch entsetzter, fest, dass das Feuer bis ca. 100m an den Nachbarcampingplatz herangekommen war, im Park neben dem alten Wachturm brannten zwei Palmen, sehr dekorativ Funken sprühend, noch immer vor sich hin!!! Der Boden verbrannt bis zum Holzsteg, der an allen Campingplätzen vorbeiführt. Keine Feuerwehrmänner zu sehen! 50m daneben stand seit Tagen ein großes amerikanisches Wohnmobil mit PKW-Anhänger “wild” auf einem Parkplatz. Die Besitzer waren mit ihrem PKW unterwegs und werden wohl bei ihrer Rückkehr einen ziemlichen Schrecken bekommen haben.

Feuer 27.01.2014Feuer 27.01.2014Feuer 27.01.2014

Am nächsten Mittag sind wir mit Flitzi auf dem Weg zur Tankstelle noch einmal direkt zur Brandstelle gefahren und haben uns das Schadensausmaß angesehen. Obwohl es so lange und heftig gebrannt hatte, lag noch unglaublich viel Müll herum, halb verbrannt, ganz verbrannt, fast unbeschadet. Zwischen den Schuttresten der Häuser war offensichtlich der gesamte Hausrat der Bewohner liegengeblieben. Vielleicht wurden sie des Landes verwiesen und da nimmt man ja keine Möbel oder Haushaltsgegenstände mit. Es sah erschreckend aus und an einigen Stellen schwelte es immer noch heftig. Immerhin fuhr eine Brandwache durch und kontrollierte die schwelenden Haufen. Die Wohnhäuser sind übrigens nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, was fast an ein Wunder grenzt. Das Feuer ist rechtwinklig an ihnen vorbei gelenkt worden und vermutlich deswegen auch so dicht an die Campingplätze gelangt. Wir denken, dass wir alle verdammt Glück gehabt haben! Ein Campingplatz, auf dem es brennt, mit explodierenden Gasflaschen, muss die Hölle sein. Und die Feuerbekämpfung erschien mir nun nicht so wirklich vertrauenerweckend!

am Tag danacham Tag danacham Tag danacham Tag danachHäuserresteRestmüllam Tag danacham Tag danacham Tag danacham Tag danach am Tag danacham Tag danach am Tag danacham Tag danach
P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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