“Schönheitskorrekturen” an Oscarlotta

 
 
Am vorletzten Sonntag fuhren wir die letzten 150 km bis nach Polch. “Warum nach Polch und was ist das denn für ein Nest und wo ist das überhaupt?” fragt sich jetzt sicher so mancher unserer Blogleser.

Ich erzähle es euch: Unsere Oscarlotta ist ein “Flair” von Niesmann und Bischoff mit Firmensitz in eben diesem Polch. Das eigentlich unspektakuläre Städtchen liegt 3 km entfernt der Ausfahrt 7 an der A48 Koblenz Richtung Trier.

Polch ist aber für viele Wohnmobilisten absolut einen Stopp wert, weil: Man kann bei verschiedenen Händlern gaaanz viele verschiedenste Womos kucken und auch Zubehör kaufen, alles fußläufig erreichbar vom kostenlosen, leider oft schon mittags vollen, Stellplatz. Aber ein langer Straßenrand ist ja auch noch da. Es steht noch ein extra angelegter und eingezäunter Stellplatz zur Verfügung, allerdings NUR für Kunden mit Werkstatttermin, steht zwar groß auf einem Schild an der rechten Seite der Einfahrt, aber…! Die Ver- und Entsorgungsstation findet man  außerhalb des Firmengeländes, sie ist sehr gut anzufahren. Für Schleckermäulchen mit Bewegungsdrang gibt es in der Nähe des Stellplatzes eine alte Bahntrasse, die heute als Rad- und Fussweg dient. Die süße Belohnung für hinterher kann man im Fabrikverkauf von “de Beukelaer” bunkern.

Schon im November letzten Jahres zeichnete es sich ab, dass im Frühling Polch unser erstes Ziel in Deutschland sein würde. Wir hatten uns nach längerem Überlegen dazu entschlossen, unserer Oscarlotta ein REFIT (gängiger Begriff bei Schiffseignern bezüglich notwendiger oder einfach gewünschter Um- und Ausrüstungsarbeiten) zu gönnen.

Es wurde eine umfangreiche Liste: u. a. zwei neue Aufstellluken im Dach anstelle der nicht mehr funktionstüchtigen Luken zum Aufkurbeln (Ärgernis seit langer Zeit). Die neue Dachklimaanlage, die anstelle der dritten kaputten Luke eingebaut werden sollte, stand nach den guten Erfahrungen im letzten Jahr in USA und Kanada auch auf unserem Wunschzettel,

das fliegt nicht wegder Sommer kann kommen4 Solarplatten sind auch noch da oben versteckt

sowie eine neue Matratze für unser Heckbett (die 7 Jahre alte hatte schon eine sehr wellige unbequeme Oberfläche). Außerdem stand das Auswechseln der Buglichter an, denn: Das linke Birnchen hatte schon lange einen Wackelkontakt und dem rechten Positionslicht war der durchsichtige “Deckel” irgendwann mal unbemerkt abhanden gekommen. Buglichtchen ganz oben in den EckenIch hatte das “nackte” ungeschützte Lämpchen letztes Jahr schon mit einem auch durchsichtigen Schraubdeckel eines Apfelsaft-Tetrapacks versehen. Diese doch recht eigenwillige mit Tape geklebte Konstruktion wurde beim TÜV nicht entdeckt und schützte das funktionierende Birnchen zuverlässig ein ganzes Jahr. Dazu noch Folgendes: Ich hätte diese vermaledeiten Positionslichtchen (wir fahren die neuen Einbausätze seit gefühlt einer Ewigkeit spazieren) schon längst RICHTIG ausgetauscht, aber es war auch nach Ansicht aller anderen von mir befragten Wohnmobilisten fast bis gar nicht möglich. Die Reparateure in Polch haben es nun auf ihre (für mich brachiale Art) geschafft (Werkstattgeheimnis). Hoffentlich leuchten sie jetzt ganz lange Zeit! 

wieder ordnungsgemäß genietetDa uns im Herbst schon das zweite Mal ein Scharnier an der großen Seitenklappe der Heckgarage festgefressen war, mussten wir es austauschen. Ein Ersatzscharnier hatten wir in Spanien dabei, aber in Ermangelung von Nieten und der dazugehörigen Zange wurde es nach mühseligem Ausbohren der Nieten kunstvoll verschraubt. DANKE RUDHARD für deine Hilfe bei dieser Aktion!

Die am längsten (nämlich 7 lange Jahre!) bestehende Baustelle war – bis Dienstag, 6. Mai – unsere (einzige) Tür. “Peter” (der wichtigste Mann der Crew für uns) hat das geschafft, was nicht einmal die Mitarbeiter der Herstellerfirma in drei Versuchen geschafft haben: Unsere Eingangstür lässt sich ab jetzt mit einer Hand öffnen und schließen, ohne dass sie vom Rahmen gebremst wird. Sie schließt mit einem kaum hörbaren schmatzenden Geräusch und wir glauben immer nicht, dass sie wirklich schon zu ist. 😉 Außerdem können wir zwischen Tür und Rahmen bei geschlossener Tür nicht mehr nach draußen schauen und kalte Luft nicht mehr nach drinnen ziehen, herrlich!

Einen Werkstatttermin bei den “Niesmännern” für den 5. Mai zu bekommen, war im November noch kein Problem, die Bestätigungsmail kam postwendend.

Ein halbes Jahr später in Polch:

Wir bekamen am Sonntag, 4. Mai, am Nachmittag ohne Probleme auf dem “VIP”- Stellplatz ein Übernachtungsplätzchen und es blieb noch Platz für zwei weitere “berechtigte” Fahrzeugbesatzungen. Es stand diesmal nämlich kein “Nicht-Kunde” auf dem Platz.

Am Montagmorgen 7:20, in Worten: sieben Uhr und zwanzig Minuten! (für uns eigentlich lange vor dem Aufstehen), stehen wir vor dem großen Tor für Werkstattkunden. Pünktlich um halb acht geht das Tor für uns auf und wir werden in eine Werkstatt-Box eingewiesen. Nach ausführlicher Besprechung der anstehenden Arbeiten mit der uns zum Teil schon bekannten Crew machten sich die Mannen an’s Werk und wir konnten erst mal frühstücken gehen, übrigens ist die Bäckerei in 200m Entfernung gut sortiert. Anschließend machten wir es uns in der “Lounge” bei für Kunden kostenlosem N24-TV, Kaffee, Wasser und WLAN bequem. Letzteres funktionierte auch gut, sodass Ingrid für die nächsten Stunden ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen konnte. Sie war glücklich, endlich den schon seit Tagen vorbereiteten letzten Blogbeitrag hochladen zu können, was bis dato die fehlenden Internetmöglichkeiten verhindert hatten. Ich bewegte mich lieber zwischen neuen Mobilen in der Ausstellungshalle, Stippvisiten in der Werkstatt (schön, dass man das hier darf) und meinem Sessel in der Lounge hin und her. Punkt 16 Uhr fuhren wir unser fast fertig repariertes und mit neuer Matratze versehenes Auto wieder auf den VIP-Stellplatz, ja – wir durften das, denn es blieb noch eine Restreparatur übrig für Dienstag, Gott sei Dank erst um 11 Uhr. Also wieder Frühstück beim Lieblingsbäcker und anschließend wieder warten. Um 15 Uhr konnten wir unser Mobil endlich auslösen.

Für die anstehenden Reparaturen und Verbesserungsarbeiten war die Werkstatt mit wirklich kompetenter Crew für unsere “Große” die beste Wahl! Wir sind sooo froh, denn wir wissen, jetzt ist Oscarlotta in dem Zustand: BESSER ALS NEU!!!

isse nich schick

Ein dickes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an die Verantwortlichen des Ersatzteillagers: Seit 1996 werden georderte Ersatzteile umgehend privat und gegen Rechnung zugeschickt, auch nach Spanien!

Der Rest des Nachmittages verging wieder mit lästiger Autobahnfahrt im Doppelpack bis nach Bad Schönborn auf den WellMobilPark. Am Thermalbad bei Köhlers stehen wir immer wieder gerne. Wir werden eine Weile bleiben und von hier wieder berichten.

written by Uschi

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

2 Kommentare zu ““Schönheitskorrekturen” an Oscarlotta

  1. Hallo ihr beiden,
    wie schön, dass es eurer Oscarlotta wieder gut geht und euch auch natürlich. Wir haben uns nur kurz verpasst, denn ich habe vom 29. zum 30.04. auch eine Nacht in Polch verbracht.
    Übrigens fand ich die Bildunterschrift „Friedhof der Kuscheltiere“ in dem vorletzten Artikel mal wieder knackig und gelungen.
    Alles Liebe
    Wolfgang

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