Kein Anschluss unter dieser Nummer!

Damit euch das in Spanien (oder im sonstigen EU-Ausland) nicht passiert, folgt jetzt unser

7. Kapitel: “Computer und Telefon”

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Dies ist mein (Ingrids) Ressort, also darf ich jetzt auch mal wieder! Zuerst zum TELEFONIEREN: Es gibt in Deutschland zwar nur 4 (nach der Zusammenlegung von O2 und E-Plus nur noch 3) Netzanbieter, aber jede Menge sog. Provider. Deswegen muss jeder von euch sich explizit nach den Auslandsbedingungen seines Anbieters erkundigen. Generell gilt aber, dass Sprachflats i. d. R. NUR in Deutschland gelten. Es gibt aber auch hier, wie überall, Ausnahmen. Wir können unser Gesprächsguthaben von 60 Min./Monat auch im EU-Ausland nutzen. Voraussetzung dafür ist das “Vodafone-Reiseversprechen”, sodass uns pro abgehendem sowie ankommendem Gespräch (letzteres für die Dauer bis zu einer Stunde) nur 75 Cent berechnet werden. Noch lohnt sich das für uns, aber spätestens Ende 2015, wenn die EU-Roaminggebühren ganz abgeschafft werden, müssen wir neu überlegen. Wer von euch eine zusätzliche “Roaming”-Option für das Ausland hat (Vorsicht: Mancher Handytarif-Provider schaltet seinen Kunden eine vom EU-Tarif abweichende Option auch automatisch!), sollte die Preisbedingungen unbedingt überprüfen, denn seit 1. Juli 2014 dürfen die Telefonanbieter laut EU-Verordnung nur noch max. 23 Cent/Minute für abgehende Gespräche, max. 5 Cent/Minute für eingehende Gespräche und max. 7 Cent für eine abgehende SMS (ankommende Roaming-SMS sind kostenlos) berechnen. Bei Grenzübertritt erhält man von seinem Anbieter eine entsprechende Info-SMS. In welchem ausländischen Netz man eingebucht ist, spielt keine Rolle (mehr). Vorsicht geboten ist beim Versand UND Empfang einer MMS (Multimedia Messaging Service). Schon das Einfügen netter Icons kann aus einer SMS eine MMS machen! Während die Versandpreise für MMS in Deutschland bei allen Mobilfunk­netzen bei einheitlichen 39 Cent liegen, gestaltet sich die Tarifstruktur für den MMS-Versand im Ausland deutlich komplexer. Einige Netzbetreiber staffeln die Kosten nach Ländergruppen und Datenvolumen, andere Anbieter geben feste Preise für alle Versandgrößen an. Vorsicht ist beim EMPFANG von MMS geboten, da hier ein klarer Unterschied zur SMS besteht. Während der Empfang einer SMS grundsätzlich kostenlos ist, also auch bei einem Auslandsaufenthalt, können beim Erhalt einer MMS im Ausland je nach Anbieter hohe Kosten anfallen. Eine ankommende MMS muss der Empfänger “genehmigen”, bevor Kosten für ihn entstehen können.

Ganz wichtig für den Preis eines Telefonats ist die Taktung. Auch hier hat der Euro-Tarif dafür gesorgt, dass die Mobilfunkkosten möglichst überschaubar bleiben. Abgehende Telefonate müssen im 30/1-Takt abgerechnet werden, was bedeutet, dass nach der ersten halben Minute im Sekundentakt abgerechnet wird. Eingehende Telefonate werden sogar komplett im Sekundentakt abgerechnet. Auch das Umleiten der Gespräche auf die Mailbox darf seit 2010 keine zusätzlichen Kosten mehr verursachen. Das Abhören der Mailbox vom Ausland aus bleibt jedoch unabhängig vom Land weiter kostenpflichtig. Wir haben unsere Mailboxen grundsätzlich ausgeschaltet/deaktiviert, wer etwas von uns will, wird es auch ein zweites Mal probieren.

Weiterführende Infos:

Jetzt das INTERNET: Im Zeitalter der Smartphones gewinnt natürlich auch die mobile Datennutzung im Ausland immer mehr an Bedeutung. Auch hier sind die Unterschiede von Anbieter zu Anbieter groß! Seit 2012 greift aber auch hier die EU-Verordnung, die aktuellen Preise liegen bei max. 24 Cent pro Megabyte (MB). Das hört sich zunächst preiswert an, jedoch ist nicht zu unterschätzen, wie schnell sich ein Datenvolumen ergibt, das dann doch sehr teuer werden kann. Die modernen internetfähigen Handys haben die Angewohnheit, sich ständig und unbemerkt mit dem Internet zu verbinden und es interessiert sie überhaupt nicht, wo sich ihr Besitzer gerade aufhält. Wer nicht weiß, wie er seinem Smartphone diese Unart austreiben kann, hat schlechte Karten. Und kontrollieren sollte man das auch von Zeit zu Zeit, wenn man auf der sicheren Seite sein will! Zwar ist zum Schutz der Nutzer vor teuren Rechnungen eine automatische Unterbrechung des Datenzugangs eingerichtet, wenn knapp 60 Euro (incl. Mehrwertsteuer) erreicht werden. Diese automatische Unterbrechung erfolgt aber NUR, wenn der eigene Mobilfunk-Anbieter seinen Sitz innerhalb der EU hat. Bei Einreise in ein Land, in dem die Kostenbremse nicht funktioniert, müssen Verbraucher per SMS entsprechend informiert werden. KOSTENFALLE WhattsApp: Wer WhatsApp im Ausland benutzen möchte, benötigt dafür wie auch in Deutschland eine Internetverbindung! Nur wer einen Auslandstarif mit entsprechendem Inklusivvolumen gebucht hat oder sich in einem WLAN befindet, kann WhatsApp bedenkenlos nutzen.

Sicher sind folgende Möglichkeiten:

1. Die Datenverbindung/Daten-Roaming im Handy deaktivieren und nur per WLAN surfen (öffentliches oder eigenes per ausländischem Mobilfunkstick bzw. Mobilfunkrouter).

2. Bei seinem Anbieter einen Auslands-Datentarif (Roaming-Paket) buchen. Die Bedingungen dafür variieren sowohl bei der Dauer (1 Tag bis 1 Woche) als auch beim inkludierten Volumen (50 MB bis 150 MB) und natürlich beim Preis. Große Sprünge kann man damit nicht machen, skypen z. B. kann man gleich vergessen, zumindest, wenn man die Videofunktion eingeschaltet lässt! Aber skypen ohne Bild ist wie Erdbeertorte ohne Sahne, da kann man auch gleich telefonieren.

3. Sich eine ausländische SIM-Karte mit Surf-Option besorgen. Dazu habe ich ausführlich schon im Artikel “Thema Mobilfunk und Internet im In- und Ausland“ berichtet.

4. Internet nur oder überwiegend mit dem Note-/Netbook oder Tablet über das campingplatzeigene WLAN nutzen. Das ist manchmal sogar kostenlos, manchmal aber auch heftig teuer und ganz oft überlastet oder von der Übertragungsgeschwindigkeit her nicht gerade Freude bringend. Am Torre trifft alles außer teuer zu! In den Spitzenzeiten im Winter (Jan.-Ende März) sind schätzungsweise 300 Laptops von morgens bis abends online, dazu noch inzwischen einige Smartphones, während ihre Besitzer draußen in der Sonne ihren Mittagsschlaf halten, mit dem Nachbarn ratschen, Kaffee trinken. Da wird es in der Telefonleitung naturgemäß ein wenig „eng“. Vorteil von Nachteulen wie ich es bin: Ab 23 Uhr flutscht es wieder!!! Alternative und/oder Ausweichmöglichkeit auch hier: eine ausländische Mobilfunkkarte besorgen. Wir sind sehr zufrieden mit dem voreingestellten 1€-Tarif von Carrefour, da der Euro nur anfällt, wenn wir Carrefour nutzen. Wir haben dann 100 MB für 24 Stunden zur Verfügung. Es verfällt nichts und es verlängert sich nichts automatisch. Genaueres auch hierzu in oben verlinktem Artikel „Thema Mobilfunk und Internet im In- und Ausland“.

Wem das nun alles viiiel zu kompliziert, unzuverlässig, nicht vertrauenerweckend erscheint, der kann sein Handy auch einfach a) zu Hause lassen, b) temporär ausschalten, c) stumm schalten, d) den Flugmodus aktivieren, e) nicht drangehen, wenn es bimmelt oder f) nur Musik damit hören und schöne Fotos schießen:

Pilar de la Horadada

Im “Vor-Handy”-Zeitalter hat man in solchen Situationen einfach nur seinen Eisbecher, die Sonne und die Aussicht genossen! Vielleicht ist “Kein Anschluss unter dieser Nummer” bzw. “Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar” manchmal gar nicht so schlecht!

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Fortsetzung folgt…

written by Ingrid
photo taken with iPhone