Nachtrag zu: „Achtung vor bösen Buben!”

 
In unserer Serie über wichtige Infos für Spanienfahrer hatten wir u. a. beschrieben, welche Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind, wenn man ohne böse Überraschungen dieses schöne Land bereisen will. Aus aktuellem Anlass berufen wir uns noch einmal auf diesen Artikel Achtung vor “bösen Buben”!
Im Blog „Wohnmobilleben“ von Melanie und Wolfgang gibt es einen ganz aktuellen Bericht eines PKW-Fahrers, der an einer Tankstelle kurz vor Barcelona ausgeraubt wurde. Mit Erlaubnis der Beiden veröffentlichen wir den Bericht hier, ihr könnt ihn auch lesen, wenn ihr auf den Link oben klickt. Wir wollen keine „Bildzeitungs-Sensations-Hetze“ betreiben, denken aber, dass es nicht schaden kann, die Notwendigkeit für Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Vorsicht immer wieder mal in das Bewusstsein zu rufen. Es ist traurig, aber die Welt ist halt so. Wir haben ja selbst schon erfahren, dass es NICHT ausreicht, zu sagen (und es überzeugt zu meinen!): „Mir passiert das nicht, ich passe ja auf!“
Hier ist der Bericht:

Hallo Wolfgang, hallo Meli
Ich bin auch einer der leisen Leser eurer Webseite. Ich war bis vor 2 Monate auch Wohnmobil-Fahrer und habe auch schon Ferien in Spanien verbracht. Jetzt bin ich In Peniscola da ich gerne eine Finca zwischen Benicarlo und Calig anschauen möchte.
Ich kann mich noch erinnern dass Ihr in einmal von Einbrüchen in Wohnmobile geschrieben habt.
Ihr glaubt nicht was mir Heute passiert ist. Da mir vor 1.5 Jahren im Winter schon mal auf der Raststätte in Benicarlo jemand ins Womo eingebrochen ist bin ich ja sehr sehr vorsichtig. Aber gegen diese Banden hast Du einfach keine Chance:
Heute Mittag ca. 14.00. Tanknadel meines Wagens zeit fast leer. ca. 50ig Km vor Barcelona. Dachte mir das ist ja noch einige Kilometer vor Barcelona. Tanken wird man da ja schon noch können. (Pipi habe ich mir verkniffen)
Also ich gehe zur Tankstelle. Habe mein Wagen an der Tankstelle (Säule) abgeschlossen und wollte tanken. Dies war nicht möglich da mein Tank (moderner ohne Tankdeckel) bei verschlossenem Wagen sich nicht öffnet. Gut dachte ich stehe ja beim Wagen da kann nicht viel passieren – und ich öffnete den Wagen um tanken zu können. Alle 6 anderen Tanksäulen waren besetzt. ich war also einer von vielen welcher getankt hat.
10 Liter, 20 Liter….. auf einmal spricht mich ein Mann von hinten an in einer Sprache die mir wirklich fremd war. Ich teilte ihm auf englisch mit dass es mir leid tut aber ich ihn wirklich nicht verstehe. – In diesem Augenblick kamen mir viele Berichte in den Sinn wo Opfer irgendwelcher Ueberfälle angesprochen wurden. Sofort schaute ich um mein Auto und sah dass ein anderer Mann knieend von meinem Auto wegschlich. Auch jene Person welche mich angesprochen hat duckte sich und alle (Total 3 Männer) hauten in einem weissen Auto ohne Nummernschild ab. Sofort war mir klar was passiert war. Die haben in dieser Zeit als ich getankt hatte die vordere Beifahrertüre geöffnet und mir eine Reisetasche geklaut. Mit dem konnte ich noch gut leben. Was mich aber total verwunderte war dass dieser oder ein anderer Mann mir aus meiner kurzen Hosentasche hinten mein Portemonnaie gestohlen hatten. Dass obwohl meine Hosentasche hinten noch mit einem Reisverschluss verschlossen war. Unglaublich. Und ich habe nichts, aber überhaupt nichts gemerkt. Das waren absolute Profis. – Alle Ausweise, Karten usw. weg.
Ich habe mich dann bei der Tankstelle gemeldet und diese Leute gebeten die Polizei zu verständigen. Mir wurde dann mitgeteilt dass ich auf den nächsten Polizeiposten muss um dies zu melden. in so einem Fall kommt die Polizei nicht.
Dies habe ich auch getan. Ein sehr höflicher Polizist hat dann meine Anzeige und den Diebstahl aufgenommen. Ich teilte ihm mit dass ich es irgendwie schon begreife dass Spanien in einer tiefen Rezession steckt und sich die Leute irgendwie unterhalten müssen.
Er erwiderte aber dass dies auf keinen Fall Spanier waren. Die Ueberfälle auf Raststätten und Autobahnen werden meist von professionellen Banden aus den Oststaaten und dem ehem. Jugoslawien verübt. Er teilte mir auch mit dass solche Ueberfälle wie diese mir passiert sind alleine auf dieser Raststätte bei welcher ich auseinandergenommen wurde ca. 5-10x pro Tag passieren. Ein Grossteil der Geschädigten fährt aber ohne sich bei der Polizei zu melden weiter.
Zum Glück blieb ich weiterhin Inhaber meiner Kreditkarte wo ich meine 9 Tage welche ich jetzt noch in Peniscola verbringen möchte auch ein wenig geniessen kann. Ohne diese wüsste ich nicht was ich machen sollte. Das ganze Bargeld ist ja weg.
Zum Glück hat sich die grosse Aufregung jetzt bereits wieder ein wenig gelegt. Eine Flasche Spanier hat mir dabei ein wenig geholfen.
Was ich Euch eigentlich mit diesem Mail mitteilen möchte ist dass es auf keinen Fall nur die Womo Fahrer trifft sondern auch viele andere Reisenden die Ihren Urlaub im sonnigen Spanien verbringen wollen. Besonders gefährdet ist man auch mit ausländischen Nummernschildern. Als Schweizer Bürger ist dies aber nicht nur in Spanien ein Problem.
So jetzt ist aber genug geschrieben. Hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt. Hatte einfach das Bedürfnis Euch dies mitzuteilen.
Grüsse aus Peniscola
Sandro A.

(Name ist der Redaktion bekannt)