Für Dienstag, den 27. Mai hatten wir einen Termin für unsere Oscarlotta bei der Firma Wellkawee in Aalen gemacht. Wir wollten mal wieder alles durchchecken lassen, über unseren kaputten Katalysator verhandeln, sprich ein wenig Geld herausschlagen und bei der Gelegenheit auch gleich die TÜV-Hauptuntersuchung erledigen lassen. Da unsere Oscarlotta ja nun schon 7 Jahre alt ist, muss sie, da über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, JEDES Jahr zum TÜV. Doof!!! An diesem Wochentag kam zwar “nur” ein Beauftragter der Dekra, aber das war uns ja egal. Pünktlich um 10:30 waren wir vor Ort, besprachen die notwendigen und von uns gewünschten Aufträge und begaben uns danach in die Besucherecke. Normalerweise fahren wir per Fahrrad oder PKW in die Innenstadt, aber diesmal hatten wir uns für das Warten bei Wellkawee entschieden. Für das Fahrradfahren war das Wetter zu unbeständig, Flitzi hatten wir nicht dabei, da wir anschließend weiterfahren wollten zu unserem Mobilistentreffen, wo wir keinen PKW brauchen würden und außerdem hatten wir keine Lust, bei Nieselwetter in Aalen rumzuschlappen. Zu unserem Glück hatte man in den seit unserem letzten Besuch vergangenen Monaten ein paar Umbauarbeiten im Büro vorgenommen, sodass es nicht mehr nur zwei unbequeme Stühle und einen winzigen Tisch gab, sondern eine bequeme Ledercoach, zwei Sessel, einen Tisch und einen großen Flachbildfernseher. Fast so wie in Polch bei Niesmann und Bischoff! Der Kaffeeautomat stand im Flur. Was will man mehr? Okay, freies WLAN gab es nicht, aber in weiser Voraussicht hatte ich unser eigenes Internet mitgenommen. Ich war also versorgt und zufrieden, Uschi machte einen kleinen Einkaufsgang zu unserem Wohnmobil-Zubehörhändler Mühlich und ansonsten hieß es warten… Natürlich hatten wir mal wieder das Glück, dass die leitenden Herren seit dem Tag zuvor für eine Woche auf Geschäftsreise waren, wir also unseren Kat noch länger spazierenfahren müssen. Und der Dekra-Mensch, der sonst IMMER pünktlich um 13:30 erscheint, wie man uns versicherte, kam erst kurz nach 14 Uhr. Danach musste aber die Fahrerhausklimaanlage noch an die Prüfanlage angeschlossen werden! Es werde wohl 16 Uhr werden, grummel!!! Vielleicht hätten wir ja dann nicht schon um halb 11 dort sein müssen??? Sooo gemütlich war es dort dann doch wieder nicht.

Aber irgendwann hatten wir es geschafft, Oscarlotta hatte ohne irgendwelche Beanstandungen den neuen Aufkleber bekommen und wir konnten weiterfahren. Da wir noch eine kleine Zwischenübernachtung mit Spaßfaktor wollten, hatte Uschi die in etwa auf der Strecke liegende Outlet-Stadt Metzingen vorgeschlagen.
Das ist die Geburtsstadt von Hugo Ferdinand Boss, dem Begründer der Boss-Gruppe. Seine Nachfolger hatten schon in den 1970er-Jahren die Idee mit den Fabrik-Verkäufen für reduzierte Vorsaisonware. Wir kennen die Outletcenter in Wertheim und in Roermond und schauen uns dort immer mal wieder gerne um, obwohl wir ja nun überhaupt keine Label-/Marken-/Fashionanhänger sind. Aber meist ist die Architektur und die gesamte Aufmachung dieser Zentren nett und es macht uns Spaß, zu schauen, wie wahnsinnig überteuert diese ganzen Konsumgüter sind, nur weil ein mehr oder weniger namhafter Designer eher mehr als weniger sichtbar sein Label einarbeitet. Gefertigt wird dann aber auch in China und/oder Indien. Aber offenbar gibt es genug Konsumenten, die es für ihr Selbstwertgefühl brauchen, dass andere sehen, dass sie genügend Geld haben oder aufbringen, um sich mit teuren Markenklamotten zu schmücken. Ein Beispiel sind diese zugegeben ganz hübschen Slipper, für die wir aber niemals diesen, schon reduzierten, Preis bezahlen würden. Ganz einfach, weil das Preis-/Leistungsverhältnis in absoluter Schieflage ist, unserer Meinung nach.

Ganz kurios wird es dann, wenn Menschen sogenannte “Fake”- oder “look-alike”-Produkte kaufen, also legale oder illegale Fälschungen, die aber (fast) genauso aussehen wie die Originale mit einem täuschend ähnlichen Aufdruck, Etikett, Sticker etc… Das, finden wir, ist schon dekadent. Oder auch nur dumm. Oder bemitleidenswert?
Das Outlet Metzingen ist kein einziges Zentrum, sondern verteilt sich mit vielen Geschäften über die ganze Stadt, mehr oder weniger zentriert. Es ist sicher ein Segen für diese kleine, ansonsten unbedeutende Stadt, die Arbeitslosenquote dürfte niedrig sein. Es gibt ein paar schöne alte Häuser, aber der überwiegende Teil des Stadtkerns wird von Outlet-Verkaufsstellen geprägt.






Nach einem leckeren Nachmittagsimbiss mit chinesischen Nudeln marschierten wir zu Oscarlotta zurück, die stadtkernnah auf einem offiziellen Wohnmobilstellplatz stand. Ausgelegt für 17 Mobile, neben einem Wohnmobilhändler, 10 Euro für 24 Stunden ab Ankunft incl. Strom mit 6 Ampere Absicherung. Direkt nebenan ist eine Tankstelle mit Waschanlage, das war aber die einzige “Lärmquelle”. Unsere Kaufausbeute seht ihr auch auf den folgenden Fotos. 😉


Obwohl wir etwas “platt” waren, entschlossen wir uns um kurz nach 17 Uhr, noch nach Bad Liebenzell zu unserem Treffen weiterzufahren, es waren ja nur ca. 60 km. Das war ein Fehler! Bereits nach 5 km standen wir auf einer normalen Bundesstraße im schwäbischen Hinterland im Stau und das sollte sich die nächsten 25 km nicht ändern. Wir brauchten für diese Strecke fast zwei Stunden! Nach insgesamt knapp drei Stunden hatte wir es geschafft und fuhren gegen 20 Uhr auf den Campingplatz! Wir waren nicht die Ersten und nicht die Letzten und bis zum Freitagabend waren 10 Wohnmobile mit Einzelfahrern und 3 mit doppelter Besatzung da. Das Wetter spielt mit und mit laufen, Rad fahren, Eis essen, schwimmen, draußen zusammensitzen und reden bringen wir die Zeit auf angenehme Art herum. Die zweitälteste in unserer Gruppe (fast 79) konnte am Samstag noch ihr neues Wohnmobilchen beim Händler abholen und präsentieren.



P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.