Kölsche Originale

 
 
Wir haben am Donnerstag unsere erste Fahrt mit dem Kleinen und der Großen hintereinander von Geldern bis Burscheid ohne Probleme oder sonstige Unannehmlichkeiten absolviert. Burscheid liegt im Bergischen Land nicht weit von Köln entfernt und wir hatten dort einen Werkstatttermin zum Einbau eines Zusatzschlosses für unsere Eingangstür. Seitdem wir Oscarlotta besitzen, hieß es immer, für diese Art von Tür gibt es keinerlei Möglichkeit. Dann trafen wir in Spanien einen Bochumer mit genau dem gleichen Wohnmobiltyp und der hatte solch ein Schloss! Ölmühle – war Uschi ein Begriff, da sie so eins bei ihrem “kleinen” Flair bereits 1999 hatte einbauen lassen.

Das Werkstattgelände und die Betreiber der kleinen Privatfirma waren mal wieder ein Erlebnis der besonderen Art, das man nur erlebt, wenn man reist. Ein Hinterhof, völlig unscheinbar, aber bei näherer Betrachtung ausgelegt für die Beherbergung von bis zu 5 Mobilen, mit einer sehr guten Ver- und Entsorgungsmöglichkeit Marke Eigenbau, einem kleinen Toilettenraum, einem niedlich angelegten Gärtchen samt origineller Schaukel. Überall witzige Sprüche, gedruckt und aus dem Munde des Eigentümers. Zur Begrüßung gab es erst einmal einen Kaffee und die Frage nach der Sorte der gewünschten Brötchen für den nächsten Morgen! Wenn ihr Jean Pütz kennt, dann könnt ihr euch den Chef gut vorstellen. So ein richtiges rheinländisches Original! Unheimlich freundlich, zugewandt, gesprächig, interessiert, aber auch kompetent, organisiert, zielstrebig und mit Spaß bei seiner Arbeit. Unsere Tür stellte für ihn aufgrund ihrer Beschaffenheit eine besondere Herausforderung dar und er hatte sich eigens dafür eine Lösung überlegt, weil: “Man ist ja auch Ästhet!”. Nach sechs Stunden mit etlichen Zigarettenpausen kannten wir seinen beruflichen Werdegang, große Teile seiner Familiengeschichte, unser Schloss war erfolgreich montiert und unsere Tür (gerichtet, neu eingestellt, an widerspenstigen Stellen gefeilt und geschmiert) schließt und öffnet so gut wie noch nie! Für Insider: der Türgriff kann jetzt mit EINER Hand betätigt werden!!!

Burscheid (1) Burscheid (2) Burscheid (3)

Burscheid (4) Burscheid (5) Burscheid (6)

unser neues Schloss Weil wir uns so willkommen fühlten und Köln noch besuchen wollten (kannte Uschi noch nicht), nahmen wir das Angebot an und blieben bis Sonntag. Wir bekamen den wertvollen Tipp, nicht mit dem PKW nach Köln reinzufahren, sondern nur bis Opladen und von dort mit dem Zug. Parken in Köln, vor allem am Samstag, sei zeitraubend, nervtötend, teuer und per Zug käme man halt direkt auf der Domplatte raus, mit Blick auf den atemberaubenden Dom. Atemberaubend fanden wir allerdings in erster Linie die unglaubliche Menschendichte. So etwas hatten wir zuletzt im Februar in Valencia zu Fallas erlebt! Es wurde mit fortschreitender Tageszeit immer schlimmer, obwohl es eigentlich kaum noch Steigerungsmöglichkeiten gab. Wir haben trotzdem alles mal abgelaufen und dann war sogar ich Großstadtpflanze froh, wieder in unser Hinterhofidyll zurückfahren zu können.

Kölner Dom 4711 Sonderbar

Wenn wir am Sonntag noch zwei Stunden länger geblieben wären, hätten wir noch das frischgebackene erste Enkelkind und die demenzkranke Urgroßmutter kennengelernt. Wir dürfen jederzeit wiederkommen! Und umsonstige Brötchen gab es sogar am Sonntag noch!!! Der Preis für unser Schloss war übrigens auch sehr okay.

Jetzt sind wir in Mingolsheim (Bad Schönborn), absolvieren noch einige Vorsorgeuntersuchungen, waren auch schon sehr ausgiebig im Thermalbad, treffen die Niños und fahren Donnerstag dann mal zurück auf die Alb. Mitte Oktober müssen wir noch einmal nach Polch (bei Koblenz), da unsere Abdichtreparaturen von Niesmann & Bischoff nachgebessert werden müssen! Wir sind begeistert!!! 😦 😦