Fulltimer* – Alltag

 
 
Fulltimer* bedeutet wörtlich übersetzt “Vollzeiter” oder auf deutsch:  Wohnmobilist, das ganze Jahr über im Mobil lebend. Auch Fulltimer haben einen Alltag und ab und zu Urlaub, wie wir letzte Woche. Geheimnis erzählendes Smiley 

Am Montag begann auch unser Alltag wieder. Ganz oben auf unserer imaginären to do-Liste stand: Betten beziehen und Wäsche waschen; dank Waschmaschine, Sonne und Wind eine leichte Übung. Geregnet hat es erst, als die Wäsche zusammengelegt wieder in den Schränken und in der Sammeltasche für Bügelwäsche verstaut war. (Einen Bügelkorb gibt es bei uns aus Mangel an Platz nicht.) Im Laufe des Tages habe ich dann unseren Fahrradträger auseinandergeschraubt. Viele der Schrauben waren in den letzten Jahren an- oder völlig verrostet und auch der große Metallbügel sah schon etwas ramponiert aus. Sieben von acht großen und kleinen Schrauben leisteten weniger oder mehr Gegenwehr, die letzte kleine brachte mich jedoch fast zur Verzweiflung. Nach mehreren vergeblichen Versuchen mit verschiedenen Gerätschaften beugte sie sich erst roher Gewalt. Mein Freund und Helfer Helmut sprengte die widerspenstige Schraubenmutter mit Meißel und dicken Hammer.  Mir blieben dann die unvermeidlichen Aufräumarbeiten.

Waldweg

 

 

Ansonsten brachte uns ein abendlicher Waldspaziergang rund um den Campingplatz nach dem Gewitter mit Regen Entspannung.

 

 

 

Dabei konnte Ingrid die schönsten Schnecken von vielen auf unserem Weg fotografieren und sie hat die Fotos spät am Abend noch zu einer richtig schönen Schneckencollage mit Rahmen verarbeitet. (Macht auch nicht jeder!)

Schneckencollage

Mit den alten Schraubverbindungen als Muster (ohne Wert) konnte ich dann gestern zum Bauhaus fahren, um neue Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben aus EDELSTAHL für unseren Fahrradträger zu erstehen. Gottseidank hatte so früh am Tag (gegen 9:00 Uhr!!!) ein netter Mitarbeiter Zeit, um mich bei der Suche nach den vielen verschiedenen Kleinteilen zu unterstützen. Er wog die jeweils gleichen Schrauben usw. ab, gab eine Codenummer im Display der Waage ein und klebte den kleinen Preiszettel auf die Plastiktüte. Als die Plastiktüte vollgeklebt war mit Preisschildchen aller Art war ich glücklich über meine neuen größeren und kleineren “Ersatzteilchen” in der Tüte. Damit der Fahrradträger wieder in neuem Glanz erstrahlen kann, habe ich zusätzlich ein Döschen mit grauem Metalllack plus neuem Pinsel erstanden. Der Regen am Nachmittag beendete weitere Aktivitäten draußen. Als es wieder aufhörte, konnte ich wenigstens noch Oscarlotta von den eingeweichten Fliegenleichen an ihrem “Gesicht” befreien, sie sah doch gleich wieder schnieke aus! Gegen Abend sind wir noch mit Flitzi nach Essingen (etwa 5km bergab ins Tal) gefahren, damit Ingrid ihre heißgeliebte Ente (2CV, Baujahr 1989, sehr gut erhalten) aus dem “Winterschlaf” erwecken konnte. Sie schlief die letzten sieben Monate neben einem süßen kleinen Traktor in einer trockenen Scheune, freute sich aber sehr, als Ingrid den Motor startete. Sie sprang sofort an und schnurrte wie ein Kätzchen. Den Berg hinauf zurück nach Lauterburg, immerhin mit einer Steigung bis zu 12%, meisterte sie, wie schon viele Male vorher, spielend, mit 40km/h an der steilsten Stelle im 2. Gang, gutes Mädchen! Nervig für Ingrid ist am Abend dann wieder einmal eine endlose Geschichte mit einem Mobilfunkanbieter, eigentlich wollte sie NUR einen Vertrag fristgerecht kündigen, aber die Mitarbeiter des Konzerns versuchen wieder einmal alles, um das zu verhindern, ABER NICHT MIT INGRID!

Heute Vormittag habe ich erstmal Rasen gemäht. Nach unserm Frühstück (heute Porridge mit Obst, siehe auch Liebligsrezepte) machte Ingrid sich daran, Flitzi und Enti innen und außen gründlich zu säubern, wir Vier Zwinkerndes Smiley sind mit dem Ergebnis nach etwa drei Stunden Arbeit sehr zufrieden. Ich beschäftigte mich wieder mit den vorbereitenden Maßnahmen für die Neulackierung des Fahrradträgers. Putzen, anschleifen, Rost abschleifen und mit Rostumwandler einpinseln war angesagt. Alles klappte programmgemäß und wir konnten uns pünktlich zu Beginn des schon fast üblichen nachmittäglichen Regens gegen 16:30 zu Kaffee und süßen Stückchen in unser trockenes, gemütliches “Heim” zurückziehen.

Ihr merkt schon, es ist kein “Sommerloch” in Sicht, in das wir fallen könnten. Das Wetter ist seit Montag zwar schon morgens sonnig und sommerlich warm, d. h. kurze Hose ist angebracht, aber pünktlich am Nachmittag macht die Sonne Feierabend und es wird gewittrig, dann nass und kühler, heute auch wieder.

Die nächsten Tage soll es jedoch noch wärmer werden und eigentlich nicht regnen. Wir wollen am Samstag mit Restbeständen am stattfindenden Campingplatzflohmarkt teilnehmen und hoffen, das die angekündigten Temperaturen bis 30°C uns hier oben in fast 700m Höhe nicht erreichen.

Zum Schluss noch das Foto des Tages:

Unser Fuhrpark

written by Uschi
photos taken by Ingrid with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Wie unsere Oscarlotta zu ihrem Namen kam!

 
Es war einmal eine (fast) alleinerziehende Mutter mit einem 5-jährigen Sohn. Im Frühjahr 1983 stellte sich die Frage, was man in den Sommerferien so anfangen könnte. Antwort des Kleinen: Ich möchte mit dir zum Zelten fahren. Allein der Gedanke an Camping mit Kleinwagen, Zelt und Kind war für die Mutti nicht so prickelnd. In den folgenden Wochen reifte in ihr ein der damaligen Zeit entsprechender Entschluss: Ein VW- Bus, das wäre was!

Durch eine glückliche Fügung stolperte sie bei einem Wohnwagenhändler über einen richtig gut selbstausgebauten VW-Bus, in dem noch nie jemand “gewohnt” hatte. Der Eigner wollte gerne den vorhandenen Kleinwagen im Tausch haben, genial!

Das Söhnchen war von dem neuen Gefährt(en) begeistert und wollte ihm sofort einen Namen geben mit der Begründung, Schiffe haben auch alle einen Namen. Nach kurzer Überlegung hatte er schon einen Namen parat: Oskar! (Das war der Name seines damaligen Lieblingshundes, des Mittelschnauzers seines Opas). Für die Mutter war diese Namenswahl ihres Sohnes so wenig prickelnd wie der Gedanke an …s.o., aber sie wusste einen Ausweg. Da das Kind noch nicht lesen und schreiben konnte, änderte sie einfach die Schreibweise in OS-CAR! “OS” steht im Schwäbischen für UNS und CAR, na ja, alles klar!

So wurde mit Einverständnis des Sohnes der “neue” VW-Bus in frischem weißen Lack (vorher mausgrau, weil vom Vorbesitzer beim THW erstanden) mit dem OS-CAR – Schriftzug versehen.

Die im Lauf der Jahre unvermeidlich folgenden, immer besser ausgestatteten und größeren Reisemobile hießen natürlich OS-CAR II, III und IV.

Als der Sohn erwachsen war und die Mutter schon ganzjährig in OS-CAR IV lebte, lernte sie Ingrid kennen. Diese fuhr ein Reisemobil mit Namen FRIEDA.

Als die beiden Frauen dann 5 Jahre später ein neues, gemeinsames Wohnmobil kauften, war die Namensgebung natürlich wieder Thema. OS-CAR IV war ein Baby-Flair, das neue Wohnmobil war auch von Niesmann und Bischoff, also sollte OS-CAR weiterleben. ABER DAS NEUE WAR EIN MÄDCHEN!!! Nächtelange Überlegungen, viele Diskussionen, dann eines Abends hatte Ingrid schon im Halbschlaf die Erleuchtung: ”OSCARLOTTA”!!! Das war’s!

Das neue Wohnmobil wurde bei der Übernahme standesgemäß mit Sekt getauft (nein, nicht wie bei einem Schiff!), alle 6 Räder wurden bespritzt und es erhielt seinen Namen. Hinten gab es eine riesige freie Fläche über der Heckklappe, die schrie förmlich danach, ein Emblem oder einen Schriftzug zu erhalten. Die üblichen Sprüche wie “Wir verleben das Erbe unserer KInder” oder “Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum” oder “Zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung, zum Reisen gerade richtig” wollten wir NICHT! Zwinkerndes Smiley In Barcelona hatten wir Schlüsselanhänger in Form von Geckos gekauft. Erinnerte nicht auch unsere Oscarlotta an einen Gecko, so hübsch und so wendig, wie sie war??? Uschi fing an zu zeichnen, die Zeichnung wurde fotografiert, wir fanden eine Firma für LKW-Beschriftungen und nur wenig später zierte ein unverwechselbares und einmaliges Emblem unser Heck. Wiedererkennungswert garantiert!

Emblem

So kam Oscarlotta zu ihrem Namen!

P.S.: Zwischenzeitlich hat Oscarlotta einen kleinen Bruder bekommen, Name – na ihr könnt es euch wohl denken. Der “Trompetenkäfer”+ Schriftzug wurde auf Wunsch des Sohnes (der Eigner des “Kleinen”) auch von seiner Mutter entworfen.

NahaufnahmeOscar+Oscarlotta

Dieses Emblem ziert Heck und Motorhaube des kleinen Bruders.

2 +Flitzi

Der Allerkleinste hat natürlich auch einen Namen: FLITZI

written by Uschi

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Brillis für Flitzi

 
 
So, morgen geht es mal wieder ein Stückchen weiter! Unsere Zeit am Niederrhein ist erst einmal zu Ende, es hat uns gut hier gefallen und wir werden gerne mal wieder hierher zurückkommen. Es war natürlich auch schön, Familienangehörige und Freunde zu sehen! Meine Zahnarzttermine habe ich erfolgreich hinter mich gebracht inclusive diverser Kaffeeklatschbesuche (danke nach Moers/Duisburg!) und es blieb nebenher noch genug Zeit übrig für einige Fahrten mit Flitzi. Und heute haben wir ihm noch etwas ganz Besonderes spendiert: Pedalauflagen und Tagfahrlichter!!! In Kevelaer ist ein Smart-Center, dort hatten wir schon einiges an Zubehör gekauft und für heute einen Werkstatttermin vereinbart. Wir bekamen sogar einen Leih-Smart für ein paar Stunden. Der war auch ganz hübsch, aber das Rot, besonders im Innenraum, fanden wir etwas zu aufdringlich. Von außen war er ja ganz nett mit der Beschriftung, aber unser Flitzi ist einfach am hübschesten und jetzt erst recht 😉

Leihsmart (1) Leihsmart (2) Leihsmart (3)

Pedalauflagen Tagesfahrlicht

Zurück am Niederrhein

 
 
Auf der Rückfahrt von Luise zum Niederrhein nach Geldern haben wir nochmal einen kurzen Zwischenstopp in Nordhorn gemacht, um meine Freunde zu sehen. Das Wetter war bei unserer Ankunft hochsommerlich, sodass wir uns nur noch in den Garten der Edelweißstraße geflüchtet haben. Zum Glück konnten wir aber auch noch einen sehr schönen Radausflug über die “grüne” Grenze in ein nettes holländisches Künstlerstädtchen (Ootmarsum) machen.

Ootmarsum (2) Ootmarsum (3)

Am Mittwoch letzter Woche haben wir dann unseren neuen Familienzuwachs abgeholt!!! Wir sind letztendlich doch dem ungeheuren Charme eines kleinen Smartie verfallen und die Vorstellung, auch im Winter in Spanien einen PKW zur ständigen Verfügung zu haben, hat dazu geführt, dass wir nicht dem Verstand, sondern dem Bauchgefühl nachgegeben haben.

KOPF: Wir können nicht mehr miteinander fahren und uns abwechseln, sondern müssen wieder hintereinanderherfahren wie die ersten 5 Jahre, denn einen Hänger wollen wir uns nicht antun. Und dann gibt es ja auch noch die Ente (aber eben nicht in Spanien!).

BAUCH: Er ist so süß und er gehört uns und wir können immer, wenn wir Lust haben, in die Berge oder nach Castellón oder sonstwohin fahren und er verbraucht so gut wie keinen Sprit und viel Platz braucht er auch nicht!

Smartie Taufe Feier klein-mittel-groß

Die Zahnarzttermine in Duisburg (40 Minuten Fahrzeit) sind jetzt nur noch halb so schlimm 😉